mit richtigem Namen Véronique Mékongo, ist in Essazok, südlich der Hauptstadt Kameruns Yaounde geboren. Sie ist unter dem musikalischen Einfluss ihrer Mutter Delphine Mbazoa aufgewachsen, die selbst eine bekannte Sängerin traditioneller Musik war. Véro la Reine ist eine Prinzessin der Mvog Manga. Ihr Großvater war der König Amagou Anaba.
Als sie 1990 nach Österreich, das Land Mozarts, kam, wurde sie schnell am Kärntner Landeskonservatorium angenommen wo sie die Rhythmen des Jazz ergründete. Rasch erkannte sie, dass diese Rhythmen jenen des Bikutsi – der Musik ihrer Heimat - sehr ähnlich sind. In Véro wuchs das Bedürfnis, Bikutsi weltweit bekannt und berühmt zu machen.
Auf der Suche nach Quellen der Inspiration für ihre Musik, begab sie sich auf Reisen in ihr Heimatland Kamerun, bei welchen sie auf bekannte VertreterInnen des Bikutsi traf, die ihr reichlich Wissen zu dieser Musikrichtung vermittelten. Es ist genau jene Ursprünglichkeit von Bikutsi, die Véro la Reine nicht nur bewahren, sondern auf der ganzen Welt bekannt machen möchte; im Gegensatz zu jenem „pornografischen“ Bikutsi, der aktuell zu kommerziellen Zwecken produziert wird, um mit Skandalen Geld zu machen.
Das Talent Véros ist nicht auf Gesang limitiert. Vielmehr komponiert sie ihre Musik selbst und schreibt die Lieder in Ewondo, eine Sprache, die von den jungen Generationen mehr und mehr vergessen wird. Die Einführung moderner Instrumente in die Bikutsi-Musik heben Véro von anderen ab. Sie ist die Einzige, die die mündliche Tradition in Ewondo, verbunden mit einer Mischung aus Rhythmen des Nkul, Mvet Oyeng, Mendzan mit modernen Instrumenten gesungen hat. Die Themen, die sie mit ihrer Musik transportieren möchte, sind vielfältig und reflektieren das, was ihr am Herzen liegt.
Zweifellos ist Véro la Reine in die Fußstapfen von Manu Dibango getreten, dem Musiker und Saxofonisten, der die Welt mit seiner Musik erobert hat. Beide versuchen gleichermaßen Brücken zwischen den Kulturen zu bauen und damit Tabus zu brechen. Im Laufe der Jahre konnte Véro la Reine dazu beitragen, dass Bikutsi und damit die Tradition Ekang von einer traditionellen zu einer weltlichen Musik wurde.
Durch ihre Bühnenpräsenz und ihre einzigartige Ausstrahlung bekommen ihre Live-Shows einen besonderen Charakter. Dadurch kann Véro la Reine auf viele Auftritte zurückblicken.
2002 wurde sie anlässlich des Spiels Österreich gegen Kamerun vom österreichischen Fußballverband eingeladen im Ernst-Happel-Stadion (dem größten Fußballstadion Österreichs) vor 60.000 Besuchern die kamerunische Nationalhymne zu singen.
Auch Auftritte an der Seite von Miriam Makeba und Joe Zawinul 2009 im Rahmen des Jazzfests Wien zählen zu Véros großen Erfolgen. Weitere Auftritte seien hier als Beispiele genannt: Porgy & Bess 2010, Kasumama Festival 2011, Afrika Tage 2013, usw.
Véro la Reine veröffentlichte im Jahr 2001 ihr erstes Album „Bikutsi“.
Anlässlich des Todesfalls ihres Cousins Marc-Vivien Foé, Spieler beim Nationalteam Kamerun, gab Véro la Reine ein paar Monate nach dem tragischen Vorfall das Album „Hommage à Marc Vivien Foé“ heraus. Auf Véros Wunsch hinaus, wurde das Album nicht verkauft, sondern der Öffentlichkeit frei zugänglich gemacht.
Ein anderes Album, an dem Véro la Reine mitgewirkt hat, wurde 2009 veröffentlicht: „A piece for Africa“, speziell dem Wasserprojekt in Afrika gewidmet.
An ihrem 2013 veröffentlichten Album „Ekang Héritage“ wirkten jung und alt, AfrikanerInnen und EuropäerInnen mit.
Erbin und Wächterin des kulturellen Vermächtnisses des Volkes Ékang, ist Véro auch eine sehr sozial engagierte Person.
Ihr soziales Engagement hat sie dazu gebracht, 2005 ein Projekt namens „Héritage“ auf die Beine zu stellen, dessen Ziel es ist, ein Kulturzentrum aufzubauen, in welchem die älteren Generationen ihr Wissen, ihre Weisheit und alte Traditionen an die junge Generation weitergeben können. Im selben Jahr reiste sie mit einem österreichischen Filmteam nach Kamerun, um einen Dokumentarfilm über Bikutsi zu realisieren.
Im Februar 2009 lancierte Véro ihr neues Projekt „Sauberes Trinkwasser für Kamerun“. Um Zugang zu sauberem Trinkwasser zu erhalten und damit die Lebensqualität der Bevölkerung ländlicher Gebiete zu verbessern, werden junge Männer zu Brunnenbauern ausgebildet, die jene in der Folge selbstständig errichten.